ek Die Schlacht bei Vionville - Mars la Tour am 16.August 1870 ek


Nach den Kämpfen vom 14.August hatte die 1.Armee den Befehl erhalten, den Feind noch auf dem rechten Moselufer zu beobachten. Hierzu verblieb das I.Armeekorps an der Nied, das VIII.Armeekorps marschierte in die Gegend von Arry und das VII.Armeekorps bis Sillegy. Als es in Arcy einegtroffen war, hörte es Kanonendonner von Gorze her und schickte deshalb eine Division auf das linke Moselufer.

Die 2.Armee hatte den Auftrag, durch Verfolgung die Starße nach Verdun für den Feind zu blockieren. Prinz Friedrich Karl bestimmte die am weitesten vorgezogen Korps (III. und X.) mit je einer Kavalleriedivision zu einem Vorstoß auf die Hauptstraße Metz-Verdun. Das III.Korps sollte über Gorze, Tronville und Mars la Tour vorgehen, das X.Korps dagegen seinen Marsch von Thiaucourt über St.Hilaire fortsetzen. Das IX.Korps sollte bis Sillegy vorrücken und später dem III.Korps folgen. Das Gardekorps sollte bis auf einen Tagesmarsch, das XII.Korps bis etwa Pont-a-Mousson heranrücken. Das II.Korps sollte die Seille erreichen. Die vorgeschobenen Kavalleriedivisionen hatten bis zur Maas hin aufzuklären. Die deutsche Heeresleitung hatte nach wie vor die Befürchtung, daß ein schneller Abzug der Franzosen dazu führen könnte, diese nicht mehr packen zu können und ihnen somit die Vereinigung mit der Armee MacMahons möglich zu machen.

Zunächst kam die deutsche Reiterei mit dem Feind in Berührung. Die Brigaden der 5.Kavalleriedivision gingen über Tronville in Richtung Vionville vor. Westlich von Tronville wurde französische Kavallerie bemerkt, die dort lagerte, ohne irgendwelche  Sicherheitsmaßnahmen getroffen zu haben. So fuhren die reitenden Batterien der Deutschen auf den Höhen auf und eröffneten sofort das Feuer. Der völlig überraschte Feind räumte das Feld, und die Batterien wurden weiter vorgezogen. Dadurch konnte auch ein weiteres Lager bei Rezonville beschossen werden, zumal einige reitende Batterien der 6.Kavalleriedivision als Verstärkung gerade rechtzeitig eintrafen.

Da die flüchtenden französischen Dragoner durch die eingenen Lager geritten waren, war nun die ganze feindliche Armee aufgeschreckt. Die Infanterie war schnell bei Gewehr und überschüttete die preußischen Reiter mit heftigem Gewehrfeuer. Dies mußten nun Schutz in den Mulden suchen. Die Franzosen traten nun zu einem starken Gegenstoß an und versuchten, die Orte Flavigny und Vionville wieder zu gewinnen. Südlich davon wurde eine Division in Richtung Gorze vorgeschoben. Diesem Druck konnte die deutsche Reiterei nicht standhalten und um etwa 10.00 Uhr vormittags zog sie sich bis Tronville zurück, wobei auch die reitenden Batterien zurückgenommen werden mußten.

Der Heeresleitung war es nun klar geworden, daß man es nicht mit einer Nachhut, wie zu erst angenommen, zu tun hatte, sondern mit der ganzen französischen Armee. Dieser gegenüber erreichten nun die Spitzen des III.Korps, das schon um 05.00 Uhr früh aufgebrochen war, das Schlachtfeld. Die 5.Infanterie-Division unter General von Stülpnagel hatte über Gorze kommend nach Vionville zu gehalten, die 6. war auf Onville marschiert, um von dort aus Mars-la-Tour zu gewinnen. Der 9.Infanterie-Brigade mit den Regimentern 8 und 48 gelang es, den Höhenzug nordwestlich von Gorze zu ersteigen und mit Teilen sogar den Wald von Vionville zu erreichen. Die 3.Jäger hatten sich noch den 48ern angeschlossen, und bald fuhren auch die ersten Batterien auf. Auf dem rechten Flügel trieben Teile der 8er die Franzosen langsam aus dem Gehölz von St.Arnould hinaus. Die 48er kamen nicht so gut voran und wurden sogar teilweise wieder zurückgedrängt. Zwar kam just in diesem Moment das I.Bataillon der 52er zu Hilfe, aber auch dieses konnte den Feind nicht aufhalten und mußte unter großen Verlusten zurück in Deckung. Im letzten Moment kamen die beiden anderen Bataillone der 52er im Laufschritt heran und warfen den Feind schließlich unter hohen Verlusten auf Flavigny zurück. Nun war auch hier die Situation vorläufig gesichert. Vor allem viele Offiziere waren gefallen, unter ihnen auch General von Döring.

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Das Infanterie-Regiment Nr.52 im Kampf um Flavigny.

Nun traf auf deutscher Seite weitere Verstärkung ein. Die Korpsartillerie des III.Korps fuhr auf, und die 6.Division setzte ihren Vormarsch in Richtung Mars-laTour fort. Als diese etwa bei Tronville angekommen war, ließ der Kommandeur General von Budenbrock die Truppen rechts schwenken und ging mit der 11.Brigade auf Tronville, mit der 12. nördlich der Straße nach Verdun auf Vionville vor. Die vormittags zurückgedrängten Batterien schlossen sich dem Vorgehen der Brandenburger an. Von diesen versuchten nun die Regimenter 20 und 35 das Dorf zu nehmen. Doch kamen sie erst zum Ziel, als auch das Regiment 64 auf dem linken Flügel vorging. Bei dem gemeinsamen Sturm fiel u.a. auch der Kommandeur der 12.Brigade, Oberst von Bismarck. Indessen waren auch die 24er auf dem linken deutschen Flügel vorgerückt und sich im Terrain in einer langen Linie festgesetzt. Doch immer neue französische Truppen verlängerten deren rechten Flügel. Hier wurde jetzt das in Reserve gehaltene II.Bataillon der 20er eingesetzt. Das III.Korps hatte nun eine sehr lange Front eingenommen und zur unmittelbaren Unterstützung stand nun nur noch Kavallerie zur Verfügung, die sich auf der Höhe nordwestlich von Tronville sammelte.

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Angriff des Infanterie-Regiments Nr.20 auf Vionville.

Das Dorf Vionville war zwar in preußischer Hand, aber die feindliche Artillerie stand so günstig, daß sie pausenlos in die Gehöfte feuern konnte. Teile der 20er und der 35er sollten in einem Gegenstoß diese Batterien zurückwerfen und den Truppen in den Dorf dadurch Luft verschaffen. Unterstützend ging auch das ganze 64.Regiment rechts und links der Straße vor. Es entbrannte nun ein blutiger Kampf, der hin- und herwogte. Eine höherer Führung gab es bei den durcheinander gekommenen Truppenteilen nicht mehr. Dennoch hielt die Infanterie mit enormer Hartnäckigkeit die erreichten Stellungen, Gruppen kämpften sich langsam vor, Versprengte schlossen sich Versprengten an und sogar ein französisches Geschütz wurde erbeutet. Als der Feind dann doch zum Weichen gebracht worden war, versuchten einige Schwadronen Gardedragoner und Braunschweigische Husaren diesen noch ein Stück, waren aber letztendlich doch zu schwach dafür. Indessen geriet das Dorf Flavigny in Brand und es gelang Teilen der Regimenter 12, 52 und 35, diesen wichtigen Stützpunkt der Franzosen in ihre Hand zu bekommen.

Nördlich von Gorze am Südrand der Höhen hatte die 5.Division unerwartet Verstärkung in Form von zwei Bataillonen des 78.Regiments erhalten, die, zum X.Korps gehörig,  diesem nachgerückt, aber aufgrund des Kanonendonners selbständig abgeschwenkt waren und sich den Brandenburgen zur Verfügung gestellt hatten. Sie wurden kompagnieweise in die Lücken eingeschoben.

Auf dem rechten Flügel hatten die Kämpfe also nicht nachgelassen, und so war es den Truppen auch nicht gelungen, aus den Waldsäumen und von dem Weg aus weiter auf die Höhe vorzudringen. Ebenso tobte der Kampf auf dem linken Flügel bei Vionville weiter fort. Hier waren die 20er und 24er unter einen enormen feindlichen Druck geraten. In dieser Situation trafen frische Truppen bei Tronville ein, wo General von Alvensleben einen Teil in Reserve behielt und nur das II.Bataillon des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr.91 auf den linken Flügel zur Verstärkung schickte.

Im Zentrum versuchte französische Kavallerie, die deutschen Stellungen zu durchbrechen. Sie scheiterten allerdings und wurden von den Husaren-Regimentern 11 und 17 verfolgt, die zufällig sogar auf den Marschall Bazaine trafen und ihn beinahe hätten gefangen nehmen können. Doch frische feindliche Reiterei trieben die Husaren wieder zurück.

Als General von Alvensleben das Zurückgehen der Franzosen bei Flavigny bemerkte, gab er der 6.Kavallerie-Division, die im Grunde von Gorze stand, den Befehl zum Angriff. Aber rechtzeitig hatte Marschall Bazaine frische Truppen herangeführt, und die noch nicht entwickelte Reitermasse der Preußen erlitt schwerste Verluste. U.a. fiel der Kommandeur der 3.Husaren, Oberst von Zieten. Trotzdem gelang es Teilen der 10. und 11.Brigade, während der Wirren der Reiterkämpfe noch etwas Terrain zu gewinnen, auch mehrere Batterien konnten etwas vorgezogen werden.

Auf dem linken Flügel waren inzwischen von den Oldenburgern und einem Bataillon der 78er die Tronviller Büsche genommen worden, der Nordrand indessen konnte nur mit äußerste Mühe gehalten werden, da laufend beim Feind neue Verstärkungen eintrafen.

Marschall Bazaine hatte seinen linken Flügel zwischen Rezonville und Gorze mit Teilen der Garde verstärkt und ging nun daran, seine Übermacht auf seinem rechten Flügel zu konzentrieren. Frische Divisionen sollten den preußischen linken Flügel umgehen. General von Alvensleben hatte nur noch die westlich Vionville in einer Senke haltende Reiterbrigade des Generals von Bredow zur Verfügung. Die 7.Kürassiere und 16.Ulanen erhielten daher den Befehl, dem so stark bedrohten Flügel der Deutschen Luft zu verschaffen und die an der Römerstarße stehende feindliche Artillerie anzugreifen.

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Der Chef des Generalstabs des III.Korps, Oberst von Voigts-Rhetz, überbringt dem General von Bredow persönlich den Befehl zum Angriff.

Den Führern war klar, daß es sich um einen "Opferritt" handelte, der nur dann einen Nutzen haben würde, wenn er mit voller Kraft geführt würde. Die in Linie entwickelte Brigade warf sich rücksichtslos auf den Feind und brach bis zur zweiten Linie durch, einzelne erreichten sogar den Rand von Rezonville. Allerdings wurden sie dann von den französischen Reiterbrigaden Murat und Gramont sowie der Kavalleriedivision Vallabreque angegriffen, und so mußten die Reste der völlig erschöpften Preußen kehrt machen und nochmals durch die französischen Stellungen hindurch reiten. Nur etwa die Hälfte der Kürassiere und Ulanen kam wieder bei den eigenen Truppen an. Der Feind wagte es nicht, eine Verfolgung anzusetzen.

Die schweren Opfer der Reiterei waren aber nicht umsonst gebracht worden. Die 6.Division hatte Luft bekommen und der Feind traute sich nicht mehr gegen Vionville und Flavigny weitere Gegenstöße vorzunehmen. So konnte das schon stark gelichtete 64.Regiment hinter Vionville zurückgezogen werden. Es war nun 3.00 Uhr nachmittags geworden.

Der rechte Flügel der Franzosen reichte nun bis nördlich der Tronviller Büsche und die Divisionen Le Grand und Eissey waren auf Bruville marschiert, um den linken Flügel der Preußen noch mehr zu umfassen. Die schon stark geschwächten 20er, 24er, 91er und 78er konnten das Gehölz nicht länger halten und mußten unter dem Feuerschutz der eigenen Batterien zurückweichen. Die Franzosen schickten sich nun langsam aber sicher an, wieder die Dörfer Tronville und Vionville zu bedrohen.

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Deutsche Infanterie in den Tronviller Büschen ...
(Brandenburgr, Oldenburger, Niedersachsen und Ostfriesen)

Um 4.00 Uhr nachmittags traf endlich die nach einem Marsch von 45 Kilometern zwar erschöpfte, aber dennoch kampffrische 20.Division des X.Korps ein. Auch die Korpsartillerie, die querfeldein vorgefahren und nur dem Kanonendonner gefolgt war, griff sofort in den Kampf ein und verhinderte ein Heraustreten der Franzosen aus den Tronviller Büschen. Von der Infanterie kamen zuerst zwei Bataillone der 79er heran, die sofort in das Gehölz gingen und sich dort zuerst einmal festsetzten, später dann den Wald vom Feind säuberten. Bald erschienen auch die 17er und füllten die Lücken bei den Büschen, und die 92er sowie ein Bataillon der 56er dienten als Absicherung dieser gefährlichen Stelle.  Die Franzosen beschränkten sich nun darauf, den Wald nur zu beschießen, zumal sich die Meldung bei ihnen verbreitete, daß neue preußische Truppen im Anmarsch wären. Es handelte sich tatsächlich um die 19.Division des X.Korps, das seinen Vormarsch in Richtung Verdun abgebrochen hatte, zurückmarschierte und nun auf dem Schlachtfeld erschien. Bald nach dem Heraustreten aus Mars-laTour wurde die 38.Brigadnicht erschüttert und die Franzosen außerdem starke Kavalleriemassen bei Bruville zusammengezogen hatten.

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Die Schlacht bei Vionville-Mars la Tour - Stellungen um 5.00 Uhr abends.

Beim Vorgehen gegen die sich von Ost nach West nördlich der Tronviller Büsche hinziehende Schlucht hatte sich auch noch eine Pionierkompagnie auf dem deutschen rechten Flügel abgeschlossen. Diese Truppen, Westfalen vom Regiment 16 und zwei Bataillone 57er, wurden plötzlich von einem gewaltigen Gewehr- und Mitrallieusenfeuer überschüttet. Unter großen Verlusten erreichten sie eine steile Schlucht, in die sie hinabglitten. Beim Emporklettern aus dieser sahen die Männer sich plötzlich dem Feind auf 100 Schritt und noch näher gegenüber. Rücksichtslos schossen sich die Gegener hier in das Antlitz. Nachdem die Franzosen jedoch weitere Verstärkung erhielten, mußten die Regimenter wieder zurück. Doch nur noch Trümmer erreichten die Chaussee und 300 schon vom Marsch erschöpfte Männer wurden in der Schlucht gefangen genommen.

Der Augenblick war furchtbar, denn die Franzosen stießen nach und überstiegen die Schlucht, und ihre große Kavalleriemasse war ständig zum Einsatz bereit. Aber auch die Preußische Reiterei war zur Stelle. Das 1.Garde-Dragoner-Regiment stürzte sich auf den Feind und warf ihn unter großen Verlusten über die Schlucht zurück. Eine vorgefahrene Batterie wurde von französischer Kavallerie attackiert, aber von einer Schwadron des 1.Garde-Ulanen-Regiments im letzten Moment gerettet. Die herangerittenen 13.Dragoner bereinigten dann die Situation.

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Das 1.Garde-Dragoner-Regiment wirft den Feind bei Mars-laTour über die Schlucht zurück.

Jetzt entstannt ein Stillstand, denn die ganze Reiterei des rechten französischen Flügels setzte sich zu einem Massenangriff in Bewegung. Ihnen gegenüber ritt die südlich Mars-la-Tour vereinigte preußische Kavallerie vor, an der Spitze die 4.Kürassiere. Etwa um 6.45 Uhr prallten  die fast gleich starken Truppen aufeinander und eine ungeheure Staubwolke verhüllte den Kampf. Die ganze Masse wälzte sich schließlich nach Norden zu, wo französische Reserven auch nicht mehr in der Lage waren, das Blatt zu wenden. Die deutsche Reiterei vertrieb die französische schließlich völlig, wenn ihre Verluste auch wieder enorm waren.

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Die große Reiterschlacht auf den Höhen westlich von Mars la Tour:
Das Oldenburgische Dragoner-Regiment kämpft gegen französische Garde-Lanciers.

Die Franzosen wagten sich nun nicht mehr hervor, das Schlachtfeld auf dem linken Flügel konnte nun bis zur Schlucht hinter den Tronviller Büschen gehalten werden.

Auf dem rechten Flügel war zwar kein Terrain mehr erzielt worden, er war jedoch durch das Einschieben vor allem frischer Batterien von Flavigny bis St.Arnould verstärkt worden. Die Höhen konnten noch nicht erstürmt werden, war war nur bis zu den Rändern gekommen. Nun kam die 16.Division zur Verstärkung heran. Die 32.Brigade marschierte auf dem Höhenzug der Mousa direkt auf Maison blanche zu. Das 1.Bataillon der 72er traf am Waldsaum auf die Teile der 8er, die dort seit dem Vormittag lagen und alle Munition verschossen hatten. Ein Vorstoß über den Wald hinaus mißlang jedoch. Marschall Bazaine hatte das Vorrücken der 16.Division aber schon früh bemerkt und Verstärkungen auf seinen linken Flügel geschickt, der nun zum Angriff antrat. Den zurückweichenden 72ern wurde das 11.Regiment zum Auffangen entgegengeschickt. Unter großen Verlusten konnte das weitere  Vorgehen der Franzosen hier schließlich aufgehalten werden und das Gefecht kam auch hier zum Stillstand.

Auch im Walde des Ognons wogte ein blutiges Gefecht hin und her. Weiter im Osten ging noch die 25.hessische Brigade als es schon dunkelte gegen den Waldrand an und stieß dort auf französische Gardejäger. Diese wurden zwar noch zurückgedrängt, die Dunkelheit machte jedoch dem Gefecht alsbald ein Ende. Die Hessische Division biwakierte schließlich in und hinter dem Wald.

Prinz Friedrich Carl, der etwa um 4.00 nachmittags auf den Höhen von Flavigny erschienen war, hatte die letztgenannten Aktionen persönlich angeordnet. Nun befahl er abends um 7.00 Uhr nochmals ein allgemeines Vorgehen mit Ausnahme des rechten Flügels. Dies sollte vor allem die Moral der Franzosen weiter erschüttern und den festen Willen der Preußen zeigen, den Sieg zu gewinnen. Aber nur wenige Batterien hatten die Pferde vorne oder noch Munition. Und auch von den Infanterie-Regimentern konnten z.B. von den 12er und 20er nur noch wenige vorgehen, die Truppen waren enorm zusammengeschmolzen. Auf dem linken äußeren Flügel kam niemand mehr vorwärts, da nicht nur die Kämpfe, sondern auch die Märsche bei der enormen Hitze ihren Tribut forderten.

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Prinz Friedrich Carl nach der Schlacht im Kreise seiner Soldaten.

Dennoch dauerten noch örtliche Gefechte bis tief in die Nacht hinein, ehe der Kampf endete. Wenn auch die Früchte des Tages den furchtbaren Verlusten der Deutschen - 711 Offiziere und über 15000 Mann - nicht zu entsprechen schienen, so wird die weitere Geschichte doch lehren, daß diese Schlacht die Einleitung zur eigentlichen Besiegung des kaiserlichen Heeres war. Dem taktischen Unentschieden am Abend war der startegische Sieg der Deutschen gegenüberzustellen. Den Franzosen hatte die Schlacht 879 Offiziere und über 16000 Mann gekostet.